Erding
Fliegerhorst
Aus der Auslobung Die Große Kreisstadt Erding nordöstlich von München steht vor einer planerischen Herausforderung, die prägenden Einfluss auf die Zukunft der Stadt haben wird: die Umwandlung großer Teile des bisher militärisch genutzten Fliegerhorstes Erding in eine zivile Nutzung. Es soll ein zukunftsfähiges und zukunftsweisendes Stadtquartier entstehen, das auf die Geschichte und die Besonderheiten des Ortes eingeht, das Wohnen, Arbeiten, Versorgung und Erholung eng miteinander verknüpft und das innovative Antworten auf die Fragen der Mobilität und des Klimaschutzes gibt... Landschaften Konzepte Unsere These ist die Strategie, für die verschiedenen Planunglayer der unterschiedlichen Freiräume einmal historische Spuren, Bestandsfunde, aktuelle Positionen und nicht zuletzt richtungweisende nachhaltige künftige Entwicklungen zu überlagern. In dieser Kombination ergeben sich für den Ort prägende, unverwechselbare, eigenständig lesbare Freiraumabfolgen... Baugebiete Auf Basis des weit möglichster Nutzung der vorhandenen Erschließungssysteme der militärischer Nutzungen einerseits und des Erhalts der korrespondieren Gehölzstrukturen ergeben sich – bei gleichzeitiger Aktivierung vorhandener Baustrukturen – neue städtebauliche Strukturen und cluster. Das Rückgrad der Siedlungsentwicklung bildet das „Klimaband“ eine promenadeartig formulierter MIV freier Stadtraum, der von Westen – angedockt an die historischen Kernstadt – kommend, die Brücke über den Neuen Bahnhof schlagend, durch die neuen Quartiere führend und dann quer durch den Neuen Landschaftspark – das Grüne Band – in die frei Landschaft weisend, die wichtigen Verknüpfungen herstellt. Abgehend von diesem starken Rücken organisieren sich die Wohnstraßen. Die weitestgehende Reduktion von MIV Nutzung ermöglicht die großzügige Etablierung aneigen- und nutzbarer Stadträume als shared space. Die Atmosphäre dieser Räume ist grün und belebt – urban. Die Wohnhöfe und gemeinschaftlichen Freiräume um die Townhäuser sind demgegenüber eher ruhig und kontemplativ verstanden. Privatheit schaffen kleine Gärten und gemeinschaftliche Grüne Treffpunkte. Diese Bereiche sind weitestgehend unbefestigt, es wird größten Wert auf die Verwendung einheimischer standortgerechter Vegetationen gelegt, wobei das Primat die Entwicklung von nachhaltigen baumüberstandenen Wildblumenwiesen/ Wildstaudenfluren vor hochgepflegten Rasenflächen ist. Platzartige Weitungen sind an logischen Stellen in dem Siedlungskörper verteilt, dort werden Treffpunkte und Spielmöglichkeiten angeboten. Neuer Landschaftspark – das „Grüne Band“ Der von Westen nach Osten das neue Siedlungsgebiet begleitende neue Grünzug wird in basiert in seiner Grundstruktur auf historischen Feldfluren, Überformungen der militärischen Nutzungen und neuen räumlichen Kommunikationen. Diese verschiedenen Ordnungsprinzipien überlagert, ergeben einen geometrisches Gesamtgebilde vieler differenzierter Teilräume und Wegeverbindungen, sowie Gehölzbeständen. Im ersten Schritt werden durch Elemente wie Neue Wegeverbindungen, Baumreihen, Alleen, Gehölzbeständen, diversen Lebensraumentwicklungen, kleineren grünen Stopps zum Aufenthalt, die Strukturvielfalt der Landschaft deutlich erhöht. Schollenartig wird der Freiraum besetzt und ermöglicht diverse Nutzungen, die im Laufe der fortschreitenden Siedlungsentwicklungen ändern. Startend – vor dem Hintergrund der im Gespräch stehenden riesigen Flächen - mit primär landwirtschaftlichen Nutzungen, wie Weide und Grasland, aber auch Feldwirtschaft im Biolandbau, werden je nach Bedarf und finanziellen Budgets mehr und mehr Schollen einer Nutzungsänderung als für Freizeitaktivitäten nutzbarer öffentlicher Freiraum zugeführt. Das System ist jedoch hoch flexibel und kann – je nach Bedarfen – auch wieder eher in eine Produktionslandschaft umgewandelt werden – Stichworte Essbare Landschaft. Die in der Regel unversiegelten Wegesysteme verlinken einerseits in die umgebende Landschaft, andererseits verknüpfen sie auch die neuen Gewerbecluster mit den Wohnquartieren. Im westlichen Bereich werden – an den topographisch geeigneten Stellen – Wasserflächen zur Freizeitnutzung wie auch vor allem für die Retention des in den versiegelten Flächen zuerst der Wohn- und Gewerbegebiete anfallenden Niederschlagswässer dienen, soweit dies nicht direkt örtlich möglich ist, angelegt. Das Gestehungsprinzip folgt dem der Kiesgrube. Der entstehende Kiesaushub bildet ein dezentrales Reservoire für die Baustoffversorgung.







