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Offenbach am Main

Emmy Noether Schule

Die Freiraumgestaltung entwickelt sich aus der intensiven Auseinandersetzung mit der Gebäudefigur und seiner differenzierten Höhenstaffelung, sowie den notwendigen und wünschenswerten Funktionen eines Außenbereichs einer Schule heute. Ergänzt wird dies durch die räumliche Begrenztheit des Perimeters und weiterer übergeordneter Funktionsanforderungen, wie z.B. dem „Durchgang“ zum Park. Diese hohen Herausforderungen auf einem gleichzeitig räumlich begrenzten Grundstück lassen eine dichte Einheit, aus Freiraum und Gebäude entstehen. Entsprechend werden auch alle nutzbaren Dachflächen als bespiel- und nutzbarer Außenraum ergänzt zur Erdgeschosszone gelesen und aktiviert. Die Höhenstaffelung erlaubt geradezu perfekt die Gliederung der Teilräume je nach funktionalen Programmierungen. Von oben nach unten gegangen, gibt es Habitatbereiche für Wildblumen, Insekten und Vögel auf dem obersten Dach, gefolgt von ruhigeren Aufenthaltsbereichen und Lerninseln, auch für gemeinsames Lernen. Über die großen Freitreppen nach unten gehend nehmen die Aktivitäts- und Bewegungsangebote zu. Ballspiel, grüne Klassenzimmer, Schulgarten um nur einige zu nennen. Auf der Hauptpausenfläche im E 01, situiert über den Sporthallen, finden sich dazu – abgesehen von den großen Bewegungsräumen – auch insuläre Interventionen, z.B. für Boulder und, Calisthenics. Dieser Teilbereich wird in Richtung Bahn und Park von einem „Grüner Rahmen“, aus Kletterpflanzen auf einer gebauten Struktur aufgehängt, räumlich qualitätvoll gefasst. Gleichwohl erlauben „Fenster“ den Blickbezug zur umgebenden Landschaft – den Bahnarealen im Süden und den neuen Grünflächen im Osten. Über eine großzügige Freitreppe mit Bereichen zum Sitzen ist das System der differenzierten Freiräume an den öffentlichen Raum im EG angeschlossen. Diese führt auf einen kleineren Platzraum, der die Verknüpfung in den Freiraum in alle Richtungen ermöglicht. Nimmt man den Weg nach Westen durch den Durchgang gelangt der Passant wiederum auf einen Quartiersplatz, der das Entree bildet und Inseln des Aufenthalts und der Kommunikation anbietet. Prägnant und ablesbar wird der Schulaussenraum trotz der Diefferenziertheit der Teilräume durch die Verwendung eines homogenen Bodenbelages aus leicht warmgrau bis lichtgrünen getönten Betonplatten über die Gesamtfläche. Ein Formatwechjsel von Großformaten im EG bis zu Viertelteilungen auf den oberen Dächern zeigen die zunehmenden „Privatheit“ der Teilräume. Die Plattenformate beziehen sich auf das Gebäuderaster und verknüpfen damit zusätzlich Innen und Aussen. Der homogene Plattenbelag garantiert darüber hinaus ein einheitliches, ruhiges Erscheinungsbild der Freifläche und ist hinsichtlich Themen wie Barrierefreiheit sehr gut geeignet Vielfältige Gehölzsetzungen, gerade auch auf den Dächern und im EG tragen Themen wie Maßstäblichkeit, Ökologie, Beschattung und Nachhaltigkeit Rechnung. An vielen Stellen etablierte Vegetationen regionaltypischer Pflanzengemeinschaften und -arten können auch anschaulich Teil des Unterrichtsgeschehens werden. Dies alles schafft ein angenehmes Mikroklima. Insgesamt entsteht im Zusammenspiel mit den baulichen Setzungen und Figuren ein hochaneigenbarer, nutzbarer, differenzierter Aussenraum, der zum Aufenthalt weit über die Zeitfenster des Schulbesuches einlädt.

Projektdaten

Wettbewerb

Art

Jahr

Auslobung

Städtebau

1. Platz

Realisierungswettbewerb

2022

Stadt Offenbach am Main

Hess / Talhof / Kusmierz Architekten und Stadtplaner

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