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Augsburg

Wohnquartier Berliner Allee

Erschließungsfugen Aus der städtebauliche Setzung entstehen zwei Erschließungsfugen. Die Fugen bilden die Entrées des Quartiers und sind Wohnstraßen, gemeinschaftliche Quartiersmitte mit öffentlichen verkehrsberuhigten Verweil- und Begegnungsbereich Der Sichtbezug zum Lechufer über die Park- und Lechterrassen geben der Nachbarschaft und der Berliner Allee eine neue Verbindung zum Fluss und dem Erholungsraum Lechpark. Die Erschließung des motorisierten Verkehrs erfolgt direkt nach der Einfahrt mit der Quartiersgarage und dem Mobilitätshub. Der anschließende Quartiersplatz schafft den Übergang zu dem Verkehrsberuhigten Bereich der Fugen. Östlich der Gebäude sind diese miteinander verbunden, auch um die Andienung der Kita zu ermöglichen. Gemeinschaftshöfe Die Erschließungen der einzelnen Wohnungen erfolgt über die Gemeinschaftshöfe und trägt zu nachbarschaftlichen Begegnungen und Stärkung der Gemeinschaft bei. Die Wohnhöfe erhalten gemeinschaftlich nutz- und aneigenbare Grün, Belags und Spielflächen, sowie den privaten grünen Vorzonen direkt entlang der Gebäudefassaden. Die mit heimischen Wildstauden und Sträuchern begrünten Vorzonen schützen die privaten Terrassen und Erdgeschosszonen, schaffen damit die nötige Sozialdistanz und Privatheit und verbessern zusätzlich die Biodiversität des Gebiets. Die Grünflächen haben teilweise ein tieferes Höhenniveau und können so die Regenwasserrückhaltung unterstützen. Bei großen Niederschlägen wird das Wasser über offene Ableitungen in die anliegenden Retentionsflächen im Biotop und angrenzend an den Lechpark abgeleitet, um dort zu Versickern und Verdunsten. Bei sehr großen Starkregenereignissen kann das Wasser aus diesen Sammelbecken weiter über ein Notablauf in den Lech geleitet werden. Dachterrassen Jedes Gebäude hat in Teilbereichen gemeinschaftliche Dachterrassen mit einer sehr hohen Aufenthaltsqualität. Auf den Terrassen gibt es Hochbeete, Obstbäume und befestigte Flächen zur individuellen Aneignung (Tischtennis, Grillfeiern, einander Treffen, etc.) Dieses hochkommunikative, auf gemeinschaftlicher Basis, ausgerichtete Element der Dachterrassen gibt dem Wohnungsbau seine ganz eigene Identität und Qualität. Alle nicht intensiv genutzten Dachflächen werden extensiv begrünt und über grünen Ebene mit Solaranlagen zur Energiegewinnung belegt Biotop Das Biotop innerhalb des Bebauungsgebiets kann komplett erhalten werden und gibt den Quartier eine grüne Mitte. Es dient neben der kühlenden Funktion und der Regenwasserrückhaltung auch als Erholungs- und Lehrort. Die Freifläche der Kita kann in den Baumbestand integriert werden und besitzt somit von Anfang an schon die gewünschte Beschattung und eine leicht abgeschiedene ruhige Atmosphäre. Lechpark Aus der Flussausweitung mit naturnahen Ufern ergeben sich teilweise überschwemmte Kiesbänke und Inseln, welche neben den ökologischen Vorteilen auch eine große Aufenthaltsqualität schaffen Einen neue geschwungene Wegeführung verbindet das neue Quartier mit den Bestandswegen und schafft diverse neue Perspektiven und Raumerlebnisse . Zwei neuen baulich formulierte Lechbalkone schaffen den link und räumlichen Bezug vom Park zum Fluss und bilden neue Treffpunkte mit größter Aufenthaltsqualität. Ähnlich einer Perlenkette kann dieses Motiv weit über den direkten Lechparkbereich hinaus gesponnen werden. Der bisherige – direkt den Flusslauf begleitende - Weg entfällt künftig zu Gunsten der geschwungenen Wege, die in weiten Bereichen den Ufersaum verlassen und den Zugang zum Fluss eher konzentrieren, damit einen wenig genutzten, als Konsequenz wenig gestörten, Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten ermöglichen. Diese Qualität war hier bisher unterrepräsentiert. Maßnahmen der Klimaanpassung, Freiraumplanerischer Ebene Die komprimierten und reduzierten befestigten Erschließungsflächen lassen eine sehr geringen Versiegelungsgrad des Gebiets zu und sind zudem auch ressourcenschonend. Alle untergeordneten Wege und Plätze werden mit wasserdurchlässigem Belägen hergestellt. Das offene Regenwasserableitungs- und Retentionsnetz ermöglicht eine optimales nachhaltiges Regenwassermanagement und bewältigt auch Extremwetterereignisse. Zudem kann das Wasser leicht verdunsten und es entsteht mit dem großen Grünanteil des Quartiers ein kühles Mikroklima. Die großzügigen begrünten Retentionsbecken reinigen auf natürliche Weise das Niederschlagswasser stärken die Vielfalt der Flora und Fauna. Das integrierte Biotop, der nahezu komplett zu erhaltende Baumbestand und die neu angelegten – extrem strukturreichen und mit regionalen Arten (Regiosaatgut) bepflanzten Vegetationsflächen, sowie die Bäume ergänzen und erhöhen die Biodiversität des zu bebauenden Gebiet auf ideale Weise. Zudem könnte diese durch gezielte heimische Pflanzenauswahl und integrierte Nistmöglichkeiten für geschützte Tiere innerhalb der Gebäudestrukturen noch weiter gestärkt werden. Die Aktivierung der Dächer mit intensiver und extensiver Begrünung verbessern das Mikroklima und wirkt wie eine natürliche isolierende Schicht auf die Gebäude. Alle aufgeführten klimaschonenden Maßnahmen wirken sich auch sehr positiv auf die Lebensqualität der zukünftigen Bewohner aus.

Projektdaten

Wettbewerb

Art

Jahr

Auslobung

Städtebau

 

2. Platz

Nichtoffener Wettbewerb

2021

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Architekturbüro KNERER UND LANG

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